Sie sind herzlich eingeladen, im Juni 2010 am Symposium „Rilke in Ragaz“ teilzunehmen. Rainer Maria Rilke (1875-1926) hielt sich hier mehrmals zur Kur auf. Quelle, Schlucht und Landschaft inspirierten den großen Lyriker zu berühmten Gedichten und Briefen. Zu diesem Anlass haben wir das schöne Buch „Rilke in Ragaz“ von Ingeborg Schnack in dritter Auflage neu herausgegeben.
Das Symposium bringt international tätige Persönlichkeiten aus Dichtung, Kunst, Philosophie und Wissenschaft vier Tage nach Bad Ragaz. Sie stellen bei Rilke die Wichtigkeit aller Sinne ins Zentrum ihrer Betrachtungen und Vorträge. Sie äußern sich zur Relevanz von Rilkes Dichtungen für ihr eigenes Schaffen.
Für Begegnungen mit ihnen und mit den Highlights der Gegend sowie für kulinarische Höhepunkte ist reichlich gesorgt. Das folgende Programm führt ganz im Sinne eines Symposiums Künste und Natur zusammen. Überzeugen Sie sich selbst davon.
DIFFERENZPHILOSOPHIE
Ausgehend von der Erkenntnis, dass Differenz der Wert ist, dass Verschiedenheit, Anderssein, Mannigfaltigsein innovativ sind, Gleichmacherei aber schwächt, wird an Differenzbildern von Mensch, Gesellschaft, Kultur, Welt gearbeitet. Körper sind unweigerlich differentiell und mannigfaltig. Desgleichen ein Denken, das sich als Wahrnehmungs-Denken versteht.
Jeder Sinneskanal erschließt eine andere Welt. Die Tatsache, dass Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten (Berühren) völlig andere Zugänge zu Wirklichkeiten darstellen, weist Rilkes Anspruch, dass das Entzücken des Dichters „in einem Atem“ durch alle fünf Gärten (Sinne) springen müsse, damit das vollkommene Gedicht gelingt, als den eines differentiellen Denkens aus.
Sowohl die Künste als auch die Philosophien werden auf ihr Potential an differentiellem Engagement im Denken und in der Welt hin betrachtet. Damit wird ein Beitrag geleistet zur Differenzanalyse beim Konflikt der Kulturen in der globalisierten Gesellschaft. In dieser Hinsicht können die Künste als Modell dienen für Toleranz und Verträglichkeit unterschiedlicher Denktraditionen. Der kreative Mensch liefert wichtige Impulse zur Bewältigung des immer komplexeren Daseins. Künstlerische Vision und philosophische Skepsis vermitteln eine kritische Haltung jeglicher Art von Intoleranz im Denken gegenüber.
Das aktuelle Programmheft zum Philosophie Symposium 2010 steht für Sie auch zum Download zur Verfügung. Sie können es hier herunterladen:
Programm Paul Good Philosophie Symposium 2010 (PDF-Datei, 1,1 Megabyte)
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ANREISE
17.00 uhr BEGRÜSSUNG UND ORIENTIERUNG DURCH DIE MODERATORIN
prof. dr. petra maria meyer, muthesius kunsthochschule kiel
17.15 uhr ERÖFFNUNG DES SYMPOSIUMS IM GRAND RESORT
prof. dr. paul good, PHILOSOPHIE ATELIER bad ragaz
17.30 uhr „DER SPRUNG DURCH DIE FÜNF GÄRTEN IN EINEM ATEM“DIFFERENZDENKEN IN RILKES DICHTUNG
PROF. DR. PAUL GOOD | eröffnungsvortrag
18.30 uhr APÉRO IM QUELLENHOF / BEGRÜSSUNG IM GRAND RESORT
peter paul tschirky, ceo
19.15 uhr ABENDESSEN, BEGEGNUNGEN, GESPRÄCHE
21.00 Uhr ERÖFFNUNG GRAFIKMAPPE ZU RILKE
andrea m. varesco, MALERIN KALTERN
21.15 Uhr RILKE GEDICHTE HÖREN
DOROTHEA HARTMANN, SCHAUSPIELERIN FLUMS HOCHWIESE | REZITATION
10.00 uhr RILKES RAGAZER AUFENTHALTE, BEGEGNUNGEN, BRIEFE, GEDICHTE
dr. franziska kolp, schweizerisches literaturarchiv
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rilkearchiv bern | vortrag
11.00 uhr „RILKE IN RAGAZ“ VON INGEBORG SCHNACK
Buchpräsentation der NEUAUFLAGE 2010
12.00 uhr FAHRT
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WANDERUNG IN DIE TAMINASCHLUCHT
13.00 uhr MITTAGESSEN IM ALTEN BAD PFÄFERS
14.00 uhr ZUR KLOSTER- UND BADGESCHICHTE
OTHMAR KOHLER, LEHRER BAD RAGAZ | HISTORISCHE EINFÜHRUNG
BESUCH DER THERMALQUELLE
DR. TOMASO LARDELLI, GEOLOGE CHUR | geologische Führung
15.30 Uhr RÜCKFAHRT
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WANDERUNG
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BADBESUCH
18.00 Uhr ALLE SINNE IN RILKES SPRACHE
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ORPHEUS ALS VISION VOM KÜNSTLER
prof. dr. rüdiger görner, university of london | vortrag
19.15 Uhr ABENDESSEN, BEGEGNUNGEN, GESPRÄCHE
21.00 Uhr „IN EINEM ATEM“
PAUL WIRKUS, KOMPONIST UND PERFORMER KÖLN | MUSIKPERFORMANCE (NACH TEXTCOLLAGE AUS RILKES „UR-GERÄUSCH“ UND TAMINA-BRIEF VON PAUL GOOD)
10.00 Uhr „ICH LERNE SEHEN.“ RILKE ÜBER BILDENDE KUNST
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RODIN, CÉZANNE, VAN GOGH
PROF. DR. GOTTFRIED BOEHM, UNIVERSITÄT BASEL | VORTRAG
11.30 Uhr EIN GANG DURCH DIE WEINBERGE DER BÜNDNER HERRSCHAFT
13.00 Uhr MITTAGESSEN IM TORKEL
15.00 Uhr RÜCKFAHRT NACH BAD RAGAZ
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BADBESUCH
18.00 uhr WANDERN INS NAMENLOSE LAND
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ZUR 10. DUINESER ELEGIE
ADOLF MUSCHG, ZÜRICH MÄNNEDORF | DICHTERLESUNG
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VORTRAG
19.15 uhr ABENDESSEN, BEGEGNUNGEN, GESPRÄCHE
21.00 uhr PODIUMSGESPRÄCH ALLER REFERENTINNEN UND REFERENTEN AM KAMIN
prof. dr. petra maria meyer, kiel | moderation
11.00 Uhr „ZAHLLOSZWEIGIGES DASEIN“
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EINE RILKE GRILLE
OSWALD EGGER, WIEN UND HOMBROICH | DICHTERLESUNG
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schlussvortrag
12.00 Uhr DANK UND AUSBLICK 2011
PROF. DR. PAUL GOOD
13.00 Uhr MITTAGESSEN
AUSKLANG
ABREISE
PROF. DR. GOTTFRIED BOEHM
(1942) ist deutscher Kunsthistoriker in Basel. Nach Professuren in Bochum und Giessen Wirkt er seit 1986 als Ordinarius am kunstwissenschaftlichen Institut der Universität Basel und leitet seit 2005 als Direktor den Schweizerischen Nationalen Schwerpunkt „Bildkritik/Eikones“. In den letzten Jahren ist er besonders durch zahllose, vielbeachtete Beiträge zur Bildgeschichte und zur Bildwissenschaft in Erscheinung getreten. Er initiierte damit eine ikonische Wende. Insbesondere prägte er auch den Begriff der ikonischen Differenz. Seit 2006 ist er korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Im Kontext des Symposiums seien die Bücher „Paul Cézanne: Montagne Sainte-Victoire“ (Frankfurt a. M. 1988) und „Wie Bilder Sinn erzeugen – Die Macht des Zeigens“ (Berlin 2007) besonders empfohlen.
OSWALD EGGER
(1963) stammt aus dem Südtirol, Italien, und lebt als deutschsprachiger Lyriker und Schriftsteller in Wien und auf der stillgelegten Raketenstation Hombroich bei Neuss. Nach Abschluss seines Literatur- und Philosophiestudiums begründete er die Kulturtage Lana in Südtirol, die er 1986-1995 leitete. Er gab einige Jahre die literarische Zeitschrift „Der Prokurist“ heraus. Seit 1993 veröffentlichte Oswald Egger ein Dutzend unkonventionelle Lyrik- und Poetikbände, die schon durch die Titel ins Auge stechen wie u. a. „Die Erde der Rede“ (1993), „Herde der Rede“ (1999), „Der Rede Dreh. Poemanderm Schlaf“ (1999), „Nichts, das ist“ (2001), „Prosa, Proserpina, Prosa (2005), „nihilium album. Lieder und Gedichte“ (2007) und „Diskrete Stetigkeit. Poesie und Mathematik“ (2008). Diese Bücher fördern überall einen unendlichen Reichtum sprachlicher Wendungen und Formungen zu Tage. Dies immer in der Absicht, poetische Grundlagenforschung zu treiben, zu zeigen, wie Denken und Empfinden gemäß Mustern und Figurenreihen verlaufen. Wie Poesie mit Mathematik zu tun hat (et vice versa), wird in grandioser Manier als Differenzbild der Welt der Zeichen ausgebreitet. Schwierige Muster und Begriffe wie „diskrete Stetigkeit“, „Myzel“ oder „Moiré der Rede“ präsentiert der Autor in seinem ganzen Werk mit gedanklicher Stringenz, aber auch in perfekter grafischer Anschaulichkeit und besonderer klanglicher Hellhörigkeit. Kunstübergreifend aktiv, bekommt die ganze Sinnlichkeit der Sprache ihr Recht. Es erstaunt nicht weiter, dass dieser Lyriker eine Reihe Wort
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Musik-Projekte realisiert hat. Und vom Clemens-Brentano-Preis über den Meraner Lyrikpreis und den Peter-Huchel-Preis bis zum H. C. Artmann-Preis und 2010 dem Oskar-Pastior-Preis hat Oswald Egger dafür eine Reihe renommierter Auszeichnungen entgegen nehmen dürfen. 2010 erscheint sein neues opulentes Werk „Die ganze Zeit“, ein 800-seitiger Roman, der in kritischer Distanz eine Unzahl lyrischer Iche ihr Unwesen treiben, wie Gnome operieren lässt, um die Vielzahl und den Übermut derselben in die eine Strömung der Zeit münden zu lassen: Zeit ist Welt.
PROF. DR. PAUL GOOD
(1942) ist Schweizer Philosoph. Nach dem Studium in München und Paris wirkte er zuerst an der Universität St. Gallen und lehrte hernach 25 Jahre als Ordinarius an der Kunstakademie Düsseldorf Philosophie der Kunst. Er ist stark geprägt worden von französischer Philosophie, insbesondere derjenigen von Maurice Merleau-Ponty und von Gilles Deleuze. Ein am Leib orientiertes Konzept von Denken, das er als Differenzphilosophie bezeichnet, bildet sein Hauptanliegen. Dieses ist insbesondere im Denken der Künste wirksam. Er schrieb eine Reihe von Büchern zur modernen Kunstphilosophie. Im Blick auf das Rilke-Symposium sind „Heraklit in Kunst und Philosophie“ (Aachen 1993), „Die Unbezüglichkeit der Kunst“ (München 1998) und „Minimalia zur Gegenwartskunst“ (Düsseldorf/Bonn 1998) relevant. Das neueste Buch „Härtetest des Schönen“ (Köln 2009) ist dem Werk des Schweizer Aktionskünstlers Roman Signer gewidmet. Seit 2007 unterhält Paul Good in Bad Ragaz ein „Philosophie Atelier“. Er ist der Begründer und Leiter dieser Symposiums-Reihe im Grand Resort Bad Ragaz.
PROF. DR. RÜDIGER GÖRNER
(1957) ist deutscher Professor für Germanistik an der University of London. Er ist Head of the School of Languages, Linguistics and Film und war der Gründungsdirektor des Centre for Anglo-German Cultural Relations. Zwischen 1999 und 2004 waltete er als Direktor des Institute of Germanic Studies. Er gründete das Ingeborg Bachmann Zentrum für Österreichische Literatur. Sein gegenwärtiger Forschungs-Schwerpunkt liegt bei der Präsenz von Wissenschaft und Musik in der deutschen Dichtung und in Poetik-Theorien der Jahrhundertwende. Er hat u. a. zu Hölderlins Poetik, zu Österreichischen Dichtungen von Adalbert Stifter bis Thomas Bernhard und zu Thomas Mann wichtige Werke publiziert. Mit diversen Aufsätzen und mit der grundlegenden Werkbiographie „Rainer Maria Rilke/Im Herzwerk der Sprache“ (Wien 2004) hat er sich zudem als Rilke-Spezialist einen Namen gemacht. Als nicht weniger verdienstvoll sind seine philosophischen Studien aufgenommen worden. Ein Brennpunkt derselben hat sich bei F. Nietzsche in „Nietzsches Kunst. Annäherung an einen Denkartisten“ (Frankfurt a. M. 2000) und im Sammelband „Ecce Opus. Nietzsche-Revisionen im 20. Jahrhundert“ (Göttingen 2003) niedergeschlagen, den er zusammen mit Duncan Large herausgegeben hat. Seit 1983 übt Rüdiger Görner eine intensive literaturkritische Tätigkeit aus für renommierte Zeitungen wie NZZ, FAZ, Frankfurter Rundschau, SZ, Die Welt, Die Presse (Wien) sowie mit Rundfunkbeiträgen für die Stationen von WDR, SWF, BR, NDR, und ORF.
DR. FRANZISKA KOLP
(1954) ist Schweizerin. Nach dem Studium der Germanistik und der französischen Literatur an den Universitäten Bern und Poitiers schrieb sie ihre Dissertation über „Gestaltungen des Venus- und Aphroditenmythos bei Joseph von Eichendorfff“ (1989). Seit 1990 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schweizerischen Literaturarchiv und dort unter anderem Kuratorin des Schweizerischen Rilke-Archivs. Ihre wissenschaftliche Tätigkeit umfasst Vorträge und Publikationen zu Maja Beutler, Hermann Burger, Rainer Maria Rilke, Verena Stefan und Laure Wyss.
PROF. DR. PETRA MARIA MEYER
ist deutsche Professorin an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und vertritt dort den Bereich der Kultur- und Medienwissenschaften. Sie konzipierte und realisierte in den letzten Jahren eine Reihe von Symposien zu aktuellen Medienthemen, darunter „Performance im medialen Wandel“ (München 2006), „Acoustic Turn“ (München 2008) und „Gegenbilder“ (München 2009). Nach der Promotion an der Universität Düsseldorf in Philosophie über Friedrich Nietzsche und Jaques Derrida unter dem Titel „Die Stimme und ihre Schrift. Die Graphophonie der akustischen Kunst“ (Wien 1993), habilitierte sie an der Universität Mainz im Fach Theaterwissenschaft mit der Arbeit „Intermedialität des Theaters. Entwurf einer Semiotik der Überraschung“ (Düsseldorf 2001). Sie spezialisierte sich früh in Medienwissenschaft im Bereich der Audio-Kunst mit dem Werk „Gedächtniskultur des Hörens. Medientransformation von Beckett über Cage bis Mayröcker“ (Düsseldorf / Bonn 1997). Durch langjährige Tätigkeiten als Autorin, Dramaturgin und Lektorin beim WDR „Studio für Akustische Kunst“ in Köln besitzt sie zudem praktische Erfahrung im Bereich der akustischen Künste.
ADOLF MUSCHG
(1934) ist ein Schweizer Dichter und Schriftsteller mit großem internationalem Renommée, der sich auch immer wieder kritisch zu Zeitfragen äußerte. Erinnert sei an die Frage „Was ist europäisch? Reden für einen gastlichen Erdteil“ von 2005. Er begann als Germanist und Hochschullehrer in Deutschland, Japan und in den USA. Von 1970 bis 1999 wirkte er als Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZH). Er wurde in zahlreiche Akademien aufgenommen: seit 1976 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, 2003 wurde er zu deren Präsident gewählt, 2005 trat er von diesem Amt wieder zurück. Er wurde auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt sowie der Freien Akademie der Künste Hamburg. Er hat eine Reihe literarischer Auszeichnungen bekommen: u. a. den Conrad Ferdinand Meyer Preis 1968, den Hermann Hesse Preis 1974, den Zürcher Literaturpreis 1984, den Georg Büchner Preis 1994. Sein sehr umfangreiches Oeuvre umfasst vor allem Romane und Erzählungen, aber auch Biographische Dichtungen zu Parzival, zu Goethe und zu Gottfried Keller. Studien zur Kulturdifferenz („Zeichenverschiebung. Über japanische Lebens- und Denkart“ 1991) und zu Literatur und Politik runden Muschgs künstlerisches Schaffen ab.
ANDREA M. VARESCO
ist Südtirolerin (Italienerin), besuchte die Mailänder Kunstakademie Brera und arbeitet als Malerin und Grafikerin in Kaltern, Südtirol. Neben intensiver Farbmalerei hat sie einige Projekte im öffentlichen Raum realisiert. Sie hat sich auch mit Grafikmappen zu Lyrik (Georg Trakl, Emily Dickinson, Joseph Kopf, Nietzsche / Segantini, Klaus Menapace) einen Namen gemacht und beteiligt sich an internationalen Ausstellungen.
PAUL WIRKUS
(1967) ist Pole, lebt und arbeitet als Komponist und Performer in Köln. Seit Ende der 90er Jahre trat er mit Elektronik und Schlagzeug als Solist auf und ist durch mehrere Projekte im Bereich der Improvisation und mit zeitgenössischer elektronischer Musik bekannt geworden. Seine wichtigsten Solo-Veröffentlichungen sind „Inteletto d'Amore“ und „Déformation Professionelle“. Er arbeitet live und auf CD mit unterschiedlichen Musikern zusammen wie Barbara Morgenstern, Stefan Schneider, Ekkehard Ehlers und Johannes Frisch, im Free Jazz Trio Wirkus / Trzaska / Frisch und im Schlagzeug-Duo Moretti / Wirkus. Er ist auf renommierten Festivals aufgetreten wie SONAR Barcelona, Musiques Volantes Paris, Les Urbaines Lausanne, Wien Modern, Wien. Sein Solo-Album „Inteletto d'Amore“ war im März 2004 in The Wire die CD des Monats. Aus der Zusammenarbeit mit dem Berliner Ekkehard Ehlers erwuchs zuletzt das Album „Ballads“, das 2009 bei Staubgold erschien. Seit Jahren dehnt Paul Wirkus seine vielseitigen musikalischen Aktivitäten auf interdisziplinäre Projekte aus, hat Theatermusik für das Schauspielhaus Düsseldorf geschrieben, ist am Performance Festival Parma aufgetreten, hat die Suhrkamp Lesungen von Andrzej Stasiuk musikalisch begleitet und realisierte für das tschechische Radio in Prag ein Hörspiel. Seine Kompositionen sind inspiriert von den Pionieren des Klanges wie Morton Feldman, John Cage, Giacinto Scelsi. Diese Liebe zum minimalen Klangmaterial, die sich auch in einem neuen Stück Geräusche vom Rhein äußert, prädestiniert Paul Wirkus zur Auseinandersetzung mit Rilkes Vorliebe für Geräusche, seine Betonung des Hörens und aller Sinne für das dichterische Schaffen.