14.00 uhr BEGRÜSSUNG
PAUL GOOD, Philosoph Bad Ragaz, Leiter des HerbstgesprÄchs

14.15 uhr DER SCHUTZ DER PRIVATSPHÄREIM ZEITALTER DER DIGITALEN REVOLUTION HANSPETER THÜR, Eidgenössischer Datenschutzbeauftragter, Aarau

Hanspeter Thür vertritt die Stimme von Politik und Recht. Mit seinem Referat nimmt das Ragazer Herbstgespräch den Einstieg ins Thema über praktische Probleme der digitalisierten Kultur, mit Fragen, die heute jedermann betreffen. 1949 geboren, ist Hanspeter Thür seit September 2001 Eidgenössischer Datenschutz- und seit 2006 auch noch Öffentlichkeitsbeauftragter. Zuvor war er von 1987-1999 Nationalrat und in dieser Funktion Präsident der GrÜnen Fraktion und 1995-1997 Präsident der Grünen Schweiz. Daneben ist er als Rechtsanwalt mit Büro in Aarau tätig. Als Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter hat er die Aufgabe zu überwachen, dass in der Bundesverwaltung und im Privatrechtsbereich die Datenschutzvorschriften eingehalten werden.

15.45 uhr Kaffeepause

16.30 uhr Digitale Demenz? Kulturelles GedÄchtnisund die Zukunft der Erinnerung Dr. Dr. h.c. mult. MANFRED OSTEN, Kulturschriftsteller, Bonn

Manfred Osten verkörpert die Stimme des gewaltigen Kultur- und Gedächtnisverlustes aufgrund der rein maschinellen Speicherung, also des großen Vergessens beim Text- und Erfahrungsgedächtnis. Der Verzicht auf Kulturvermittlung durch eigenes Lernen und Gedächtnistraining geht oft mit individueller Leere und Orientierungslosigkeit einher.

Manfred Osten, geboren 1938, studierte Recht, Philosophie, Musik und Literatur. Er promovierte in Jura über den Naturrechtsbegriff in Schellings Frühschriften. 1969-1992 war er im Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland tätig, 1993-1994 im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Von 1995-2004 waltete er als Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung. Er ist mit zahlreichen Kulturstudien hervorgetreten, etwa mit Alexander von Humboldt — Über die Freiheit des Menschen (1999) oder mit „Alles veloziferisch“ oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit (2003). Spezifisch zum Thema hat er das Buch verfasst Das geraubte Gedächtnis. Digitale Systeme und die Zerstörung der Erinnerungskultur (2004).

18.00 uhr APÉRO IN DER LOUNGE VOM HOF RAGAZ

19.00 Uhr ABENDESSEN IM OLIVES D'OR

21.00 Uhr BEGEGNUNG UND GESPRÄCH AN DER BAR

10.00 uhr WAS SOLL NUR AUS UNSEREN GEHIRNEN WERDEN? DIE SELBSTVERSCHULDETE DIGITALE ENTMÜNDIGUNG Prof. Dr. MARTIN KORTE, Neurobiologe und VizeprÄsident der TU Braunschweig

Martin Korte vertritt die Stimme der Neurobiologie mit dem spezifischen Profil, Fachwissenschaft eng mit der Praxis des Lernens zu verknüpfen. Er bietet Einblick in die Arbeitsweise des Gehirns. Korte berichtet von messbaren neuronalen Veränderungen im Hirnlappen aufgrund digitaler Lernpraktiken. Als Lernexperte zeigt er konkret auf, wie das kindliche Gehirn arbeitet, denkt, versteht, sich konzentriert und erinnert.

1964 geboren, ist Martin Korte Professor fÜr zelluläre Neurobiologie an der TU Braunschweig und soeben zum Vizepräsidenten der TU gewählt worden. Viele Jahre war er Mitarbeiter am Max-Planck-Institut fÜr Neurobiologie in Martinsried bei München. Forschungsschwerpunkte sind die zellulären Grundlagen von Lernen und Gedächtnis sowie von Vorgängen des Vergessens. Sein Handbuch Wie Kinder heute lernen (2004, 3. Aufl. 2010) verbindet auf selten geglückte Weise Ansprüche des wissenschaftlichen Sachbuchs mit denjenigen eines pädagogisch-anthropologischen „Handbuchs für den Schulerfolg“ (so der Untertitel).

11.30 uhr FRAGERUNDE MIT ALLEN REFERENTEN

13.00 uhr ENDE DES ERSTEN RAGAZER HERBSTGESPRÄCHS