ZWEITES RAGAZER HERBSTGESPRÄCH<br />DIGITALE INFORMATION UND BILDUNG

12./13. November 2011

EINFÜHRUNG

Das zweite Ragazer Herbstgespräch beschäftigt sich mit zwei Schwerpunkten: den Themen Lernen und Bildung.

Wir fragen uns: Wie lernen Kinder heute? Wie entsteht bei der heutigen Informationsflut Bildung? Welche empirischen Grundlagen des Gehirns generieren ein Gedicht/Kunst?

Der Begriff Bildung beschreibt die Qualität, nicht die Quantität von Wissen. Angesichts einer ungeheuren Flut von Informationen, mit der man heute in der sog. Informations­gesellschaft konfrontiert ist, stellt sich die Frage, wie das Verhältnis von Information, Wissen und Bildung ist. Oder anders gesagt: Welche Instanzen sind für die Selektion von Information und Wissen verantwortlich? Wie kann in dieser Informationsflut Orientierung entstehen? Was ist Bildung heute?

Angesprochen sind Eltern und Lehrer, Bildungspsychologen und Bildungspolitiker, Ärzte und Kunstschaffende, allgemein an der neurobiologischen und informationstechnischen Entwicklung kritisch interessierte Zeitgenossen.

PROGRAMM

 

Samstag, 12. November 2011

TAGUNGSGESPRÄCHE „Lernen & Wissen“

14.00 uhr BEGRÜSSUNG UND PHILOSOPHISCHE EINFÜHRUNG INS THEMA 
PAUL GOOD, Philosoph Bad Ragaz, Leiter des HerbstgesprÄchs

14.30 uhr Lernen ist ein Verb Michael Fritz, GeschÄftsführer des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen, Ulm

[PROF. DR. MARTIN KORTE musste leider seine Teilnahme am Herbstgespräch kurzfristig absagen.]

16.00 uhr Kaffeepause

16.30 uhr PODIUMSGESPRÄCH „LERNEN“
Michael Fritz, GESCHÄFTSFÜHRER Transferzentrum für Neurowiss. und Lernen
PROF. DR. JÜRG KESSELRING, Chefarzt für Neurologie
Beat W. Zemp, PRÄSIDENT DACHVERBAND SCHWEIZER LEHRERINNEN/LEHRER, LCH
Peer Teuwsen, Chefredaktor „Die Zeit / Schweiz“
Prof. Dr. Paul Good, Philosoph
DR. KAI SPIEKERMANN, Moderation

18.00 uhr ENDE DES SAMSTAGS-TAGUNGSPROGRAMMS


ABENDGESPRÄCHE

19.00 uhr APÉRO

20.00 uhr ABENDESSEN

22.00 uhr BEGEGNUNG, GESPRÄCHE MIT REFERENTEN UND TEILNEHMERN AN DER BAR

Sonntag, 13. November 2011

VORMITTAG SPORT, BADEN UND WANDERN
ZUR FREIEN VERFÜGUNG

10.30 uhr PAUL GOOD BIETET FÜR INTERESSIERTE EINEN EINBLICK
INS PHILOSOPHIE ATELIER AN

TAGUNGSGESPRÄCHE „bildung & kunst“

13.00 uhr GEHIRN UND GEDICHT — NEUROWISSENSCHAFT UND POESIE
PD DR. RAOUL SCHROTT, Schriftsteller und Altertumsforscher, Innsbruck

→ Warum können wir uns beim Lesen so sehr in ein Buch vertiefen, dass wir die Welt um uns vergessen? Warum gehen uns Reime ein Leben lang durch den Kopf, und warum schlagen Metaphern manchmal ein wie der Blitz? All diese Fragen führen zu den Grundlagen unseres Denkens. Raoul Schrott hat auf der Suche nach den Geheimnissen des Gedichts die neuesten wissenschaftlichen Spuren aufgenommen. Zusammen mit Arthur Jacobs, der seit vielen Jahren die neurobiologische Basis der Sprache erforscht, arbeitet er die Überschneidungen zwischen elementaren Stilmitteln der Literatur und elementaren Prozessen im Gehirn heraus. Überall auf der Welt braucht man für die Lektüre einer Gedichtzeile ungefähr drei Sekunden – das entspricht der Kapazität unseres neuronalen Arbeitsspeichers. Metaphern sind das Produkt neuronaler Verknüpfungen, deren Mechanismen bereits sehr weit erforscht sind. Poetik und Neurobiologie illustrieren sich gegenseitig. Raoul Schrott führt uns anhand vieler Beispiele aus unterschiedlichsten Epochen vor, wie wir denken, warum wir es so tun, wie wir es tun – und wie daraus Dichtung entsteht.

14.00 uhr KAFFEEPAUSE

14.30 uhr PODIUMSGESPRÄCH „BILDUNG“
PD DR. RAOUL SCHROTT
PROF. DR. JÜRG KESSELRING
Peer Teuwsen
Prof. Dr. Paul Good
DR. KAI SPIEKERMANN, Moderation

16.00 uhr ENDE DES ZWEITEN RAGAZER HERBSTGESPRÄCHS

Referenten

MICHAEL FRITZ
Geschäftsführer des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm, ist gelernter Grund- und Hauptschullehrer und hat in Ostwürttemberg fast zehn Jahre lang auch als Schulleiter gearbeitet.

[PROF. DR. MARTIN KORTE musste leider seine Teilnahme am Herbstgespräch kurzfristig absagen.]

PD DR. RAOUL SCHROTT
ist 1964 geboren, in Tunis und Tirol aufgewachsen und lebt heute in Österreich. Er ist jüngst als Schriftsteller und als Altertumswissenschaftler bewusst provokativ hervorgetreten mit einer neuen Lokalisierung von Troja im Buch „Homers Heimat“ (2008). Darin attackierte er vehement das Bildungsideal der Altertumszunft aus dem 19. Jahrhundert. Er lieferte dazu die Neuübersetzung von Homers „Ilias“ (2008) in zeitgenössischer Ausdrucks- und Bildwelt, damit die Jugend heute wieder Homer lesen kann. Damit in Verbindung absolvierte er viele Fernsehauftritte (u. a. beim Schweizer Fernsehen „Sternstunde Philosophie“) und er beteiligte sich an Debatten und Kontroversen. Weitere Titel seines innovativen Schaffens an den Schnittstellen der Kulturen sind etwa „Weissbuch“ (2004) oder „Die Blüte des nackten Körpers“ (2010). Zusammen mit Arthur Jacobs, Jahrgang 1958 aus Düren, seit 2003 Professor für Allgemeine Psychologie an der Freien Universität Berlin, schrieb Raoul Schrott nun das Standardwerk „Gehirn und Gedicht – Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren“ (2011). Die darin dargelegten Forschungen sind Gegenstand des Vortrags beim zweiten Ragazer Herbstgesprächs 2011.

PROF. DR. JÜRG KESSELRING
1951 in St. Gallen geboren, studierte in Bern Medizin, ist seit 1988 Chefarzt für Neurologie am Reha-Zentrum Valens und seit 1996 Titularprofessor an der Universität Bern. Er leitet seit 2005 als Präsident die Schweiz. Multiple Sklerose Gesellschaft und seit 2008 auch die St. Gallische Kulturstiftung. Seit 2011 gehört er dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz an. Wichtige Publikationen sind: Multiple Sklerose. Stuttgart 1989 (weitere Auflagen 1993, 1997, 2005); Medizinische Rehabilitation und Nachsorge bei multipler Sklerose. Stuttgart, Jena und New York 1995 (als Mitautor); Leise Laute. Gedichtband. Basel 2010.

DR. KAI SPIEKERMANN
Jahrgang 1977, studierte in St. Gallen Staatswissenschaften und absolvierte an der London School of Economics einen PhD in politischer Philosophie. Nach dem Studienabschluss arbeitete Kai Spiekermann als Assistenzprofessor für Philosophie an der Universität Warwick. Heute ist er „Lecturer in Political Philosophy“ an der London School of Economics and Political Science. Seine Forschungsinteressen betreffen die Philosophie der Sozialwissenschaften, normative und deskriptive Fragen der Moral- und politischen Philosophie sowie die Spieltheorie und deren Anwendung in der Philosophie.

PEER TEUWSEN
Jahrgang 1967, studierte Germanistik, Wirtschaftsgeschichte und Publizistik in Berlin und Zürich. Er war stellvertretender Chefredakteur des „Magazins“ und leitete das Kulturressort der „Weltwoche". Heute ist er verantwortlich für die Schweizer Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Letzte Buchveröffentlichungen: „Das gute Gespräch. Wie man erfolgreich fragt. Ein Lehrbuch“ (Echtzeit-Verlag), „Wohin treibt die Schweiz? Zehn Ideen für eine bessere Zukunft“ (Hg.) (Nagel & Kimche).

BEAT W. ZEMP
Jahrgang 1955, studierte an der Universität Basel Mathematik, Geographie (Hauptfächer) und Pädagogik (Nebenfach) und erwarb anschliessend das Gymnasiallehrerdiplom. 1986 erfolgte seine Wahl zum Hauptlehrer am Gymnasium Liestal, wo er heute noch ein Teilpensum Mathematik unterrichtet. Seit 1998 ist er hauptamtlicher Präsident des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) und arbeitet in dieser Funktion in zahlreichen Gremien der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), des Bundes und in internationalen Organisationen mit. Er präsidiert u.a. den Ausschuss des Stiftungsrats der schweizerischen Stiftung Bildung und Entwicklung und die schweizerische Arbeitnehmer-Konferenz. Er schreibt Fachartikel in der pädagogischen Presse, gibt Interviews in der Tagespresse und ist einer grösseren Öffentlichkeit bekannt durch seine regelmässigen Auftritte in Radio und Fernsehen.

Anmeldung ZUM ZWEITEN RAGAZER HERBSTGESPRÄCH

Anmeldungen werden unter reservation@resortragaz.ch und +41 (0)81 303 30 30 entgegen genommen. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anfragen zu stellen nutzen Sie bitte die Rubrik Kontakt.
 

ARRANGEMENT „RAGAZER HERBSTGESPRÄCH“


  • — 1 Übernachtung inkl. grosszügigem Frühstücksbuffet
  • — Täglich frisches Ragazer Wasser und Obst
  • — «To B. Wellbeing & Spa» auf über 5500 m²
  • — Gratiszutritt Tamina Therme 7300 m²
  • — Tägliche Fitness- und Entspannungs-Lektionen
  • — Ein Aperó
  • — Ein 3-Gang-Dinner im Restaurant Olives d'Or (inkl. Mineral und Kaffee)
  • — Zwei Kaffeepausen
  • — Sämtliche Tagungsgespräche und Vorträge gemäss Programm

Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites
Pro Person in Doppel Junior Suite           CHF 635.-
Pro Person in Einzel Junior Suite           CHF 755.-
Pro Person in Doppel Spa Loft               CHF 685.-
Pro Person in Einzel Spa Loft               CHF 945.-

Grand Hotel Hof Ragaz
Pro Person in Doppel Deluxe                 CHF 530.-
Pro Person in Einzel Comfort                CHF 625.-

Teilnahme ohne Übernachtung



Für Gäste ohne Übernachtung gibt es folgende Tagespässe pro Person:

Pauschalticket mit Verpflegung              CHF 260.-
Sämtliche Vorträge inkl. 2 Kaffeepausen,
Aperó und 3-Gang-Dinner im Restaurant
Olives d'Or, Mineralwasser und Kaffee

Tagespass Samstag                           CHF  90.-
Vorträge inkl. Kaffeepause

Tagespass Sonntag                           CHF  90.-
Vorträge inkl. Kaffeepause

DAS PAUL GOOD PHILOSOPHIE SYMPOSIUM WIRD UNTERSTÜTZT DURCH DAS GRAND RESORT BAD RAGAZ,
DIE ZÜRCHER KANTONALBANK UND DIE HEIDILAND TOURISMUS AG AUS DEM FONDS FÖRDERSTIFTUNG CASINO BAD RAGAZ.

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