RILKE IN RAGAZ

EINFÜHRUNG

Sie sind herzlich eingeladen zum Dritten Paul Good Philosophie Symposium im Grand Resort Bad Ragaz vom 21. bis 24. Juni 2012.

Das von Prof. Dr. Paul Good initiierte viertägige Symposium bietet nach Rilke (2010) und Nietzsche (2011) eine Begegnung mit dem Werk des grossen Schweizer Künstlers Alberto Giacometti, welche vielversprechende neue Akzente der Werkinterpretation auf allgemein verständliche Weise präsentiert.

Ein Schwerpunkt liegt nach der vielbeachteten Wolfsburger Ausstellung 2010/2011 auf dem Verhältnis von Skulptur und Raum: Nach Alberto Giacometti schafft die Skulptur erst den Raum. Ein anderer Schwerpunkt betrifft den Wandel in Giacomettis Bild von Frau (Stehende) und Mann (Schreitender) vom Früh- zum Spätwerk.

Interessante Gespräche mit den Referenten aus Kunstwissenschaft, Philosophie und Dichtung lassen ein spannendes Ereignis erwarten.

Eine philosophische Hinführung zum Thema bietet Professor Paul Good im Programmheft unter dem Titel „DIE SINGULARITÄT JEDES SEIENDEN ‚ERLEUCHTEN‘.“ Alternativ können Sie die Hinführung auch direkt hier lesen.

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PAUL GOOD
DIE SINGULARITÄT JEDES SEIENDEN „ERLEUCHTEN“ („ILLUMINER“)


Was reizt mich philosophisch am Werk des großen Schweizer Künstlers Alberto Giacometti (1901-1966) am meisten? Die singuläre Lebens- und Schaffensgestalt des Einzelgängers, Skeptikers, Liebhabers, der wie ein Diogenes in der Tonne in der Rue Hippolyte-Maindron Nr. 46 in Paris eine Höhle bewohnt, und sein unmöglicher, endloser, nie voll befriedigter Kunstanspruch, dem Einzigartigen eines Lebendigen im Portrait und in der Skulptur ebensolchen Ausdruck zu geben.

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Alberto Giacomettis Werk steht im Kunstschaffen des 20. Jahrhunderts weltweit als völlig singuläre Erscheinung da. Schon Skulpturen des Frühwerks, etwa die, archaischen Idolen nachempfundene, „Femme cuillère“ (1927) oder die Scheibenplastik „Tête qui regarde“ (1929), dann viele surrealistische Arbeiten zur Geschlechterbeziehung wie das Spitze, das ein Rundes ritzt bei „Homme et femme“ (1928/29) oder die Fast-Berührung von Geschlechterformen bei „Boule suspendue“ (1930/31) haben sich ins kollektive Bildgedächtnis der Kunstwelt eingebrannt. Dieses Frühwerk wird allgemein als bedeutendster Beitrag zur surrealistischen Plastik betrachtet.

Dennoch beginnt Alberto Giacomettis Hauptwerk nach einer zehn Jahre dauernden Schaffenskrise erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinem ganz persönlichen Stil und Markenzeichen, mit dem wir heute insbesondere seinen Namen verbinden. Es sind die schlank und einsam wie Striche aufragenden Stehenden und Schreitenden, durch schwere Fußsockel an die Erde gekettet, die dem Menschen eine stark sakrale Würde verleihen, sie zu Göttinnen und Göttern erheben. Nicht weniger einprägsam sind bei seiner Portrait-Malerei die durch viel leeren Raum isolierten, einsam entrückten Figuren und Köpfe.

Was ist beim Wahrnehmen von Menschen und Dingen, was ist beim Kunstanspruch dieses Künstlers in Paris passiert, dass er einen solchen radikalen Wandel vom Formvollendeten zum fast Form- und Materielosen vollzog? Was heißt es philosophisch, wenn jemand 1927 idealisierte, abstrakte menschliche Formen einer „Löffelfrau“ und 1965 den amorph modellierten, massigen Körper „Eli Lotar III (assis)“ mit dem Blick ins Leere schafft? Vor allem gilt es zu verstehen, was es bedeutet, die Figuren in ihrer äußersten Einsamkeit abzuholen. Jean-Paul Sartre hatte diese Isolation als Elend existentialistischer Geworfenheit missverstanden. In einer Philosophie, in der Singularität und Differenz zentrale „ontologische Werte“ sind, vollendet sich so in der Kunst die Würde des Einzelnen.

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Ich möchte diese Fragen auf dem dritten Philosophie Symposium im Grand Resort Bad Ragaz 2012 an zwei Aspekten dieses Werks erörtern. Erstens wird in zwei Beiträgen die Auffassung von Bildnis-Wirklichkeit des Menschen skizziert. Mit welcher singulären Wirklichkeit ist ein Portrait befasst? Mit der bloßen äußeren Erscheinung? Oder mit einem lebendig Wirklichen? Warum reichen Formen der Vorstellung nicht daran heran, Lebendiges des Lebens zu fassen? Frauen sah Giacometti als steil Aufragende, „Beine aneinander wie genäht“, als Ruhende, als Mitte, um die sich alles dreht. Auch bei den Prostituierten vom „Sphinx“ schaute er ein Göttliches. Die Einzigkeit jedes Seienden, seine Einsamkeit, seine Wunde, spricht der Differenzkünstler heilig.

Entsprechend sah er Männer stets in Bewegung. Er schuf sie als Schreitende, die, selbst wenn sie sich auf einem Platz kreuzten, aneinander vorbei Projekten nachjagen. Die Bewegten und Ruhelosen leben dennoch ihre je andere Einsamkeit.

Und zweitens geht es um die Frage der räumlichen Dimension des Gesehenen und Dargestellten. Wie groß muss ein Apfel, ein Kopf gemalt werden, soll er im Gemälde ebenso einsam erscheinen, wie ich ihn dort wirklich sehe? Das Verhältnis von Skulptur und Raum, den sie sich selber schafft, wird in zwei Vorträgen thematisiert. Was heißt es, die Skulptur erschafft erst den Raum? Wie viel Leere benötigt sie, um die Wirkung der Einzigkeit voll zu entfalten? Daran knüpft sich direkt die Frage, wie muss man diesem Konzept von Einzigkeit bei einer Ausstellung genügen? Die in dieser Frage wegweisende Ausstellung 2010/11 im Kunstmuseum Wolfsburg wird eigens als Beispiel vorgestellt. Und die direkte Begegnung mit Werken der „Alberto Giacometti-Stiftung“ im Kunsthaus Zürich erprobt solche Wahrnehmung empirisch. Die Schluss-Matinée am Sonntag gehört der Dichterstimme aus Paris, die Alberto Giacometti als Raum-Schauer poetisch würdigt.

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Dieser als Knabe auffallend begabte Mann aus dem Bergell zog aus nach Paris und verkehrte dort sein Leben lang mit allen künstlerischen und intellektuellen Größen der Metropole. Schon 1929 hatte er im Dichter Jean Cocteau einen Bewunderer seines Scheibenkopfes „Tête qui regarde“ gefunden, „so kompakt und dennoch so leicht“, dass er an Vogelspuren im Schnee erinnert. Max Ernst, Joan Miró, Jacques Prévert und vor allem der Ethnologe Michel Leiris, der 1929 den ersten Essay zum bildhauerischen Frühwerk schrieb, erschienen in der vom Philosophen George Bataille herausgegebenen Zeitschrift „Documents“, wurden Freunde. Einzig die Krisen zählen im Leben, meinte Leiris damals. Schon Giacomettis frühe Skulpturen begriff er als Versteinerung einer Krise. Die Surrealisten André Breton, Louis Aragon und Paul Eluard betrieben die Aufnahme Giacomettis in ihren Kreis. Mit dem Tod seines Vaters Giovanni 1933 endete aber bereits Giacomettis surrealistische Periode.

Während der Maler Balthus (Michel Balthasar Klossowski), bald ein sehr vertrauter Freund, stets von einem Schloss träumte, zog Alberto Giacometti von 1927 bis zum Lebensende sein erbärmliches Atelier als Lebens- und Arbeitsstätte allem Komfort vor. Er blieb auch darin die Differenzfigur par excellence. James Lord, sein späterer Biograph, nannte ihn einen Archetyp des Einzelgängertums. Von Anfang an zwiespältig gestaltete sich die Freundschaft mit Pablo Picasso, dem klaren Platzhirsch unter den Pariser Künstlern damals, der andere gern als Bewunderer sah. Giacometti zollte dessen Schaffen anfänglich hohen Respekt, er unterwarf sich dem Urteil des Spaniers jedoch nie.

Ähnlich gut fing die intellektuelle Freundschaft mit dem Philosophen Jean-Paul Sartre an, der die Einführung „Die Suche nach dem Absoluten“ für die erste New Yorker Galerie-Ausstellung 1948 schrieb. War die empirische Suche eines Absoluten tatsächlich Giacomettis Intention, so rückte Sartre sie philosophisch in idealistische Höhen, gemessen daran Giacomettis Figuren alle Züge von Elend, Einsamkeit, Ausgesetztheit, existentialistischer Verlorenheit annahmen. Das war Sartre, das war nicht Giacometti. Der Philosoph benutzte ihn für seine Ideologie des Existentialismus. Noch zweimal, zuletzt in der autobiografischen Schrift „Die Wörter“ schrieb Sartre über den Künstler. Dann brach Giacometti mit dem Philosophen, dem nicht klarzumachen war, dass die Isolation des Einzelnen gerade die Würde seiner Singularität meint. Desgleichen bei jedem Ding: bei einem Handtuch, bei einer Teetasse, bei einem Tisch oder bei einem Stuhl im Café.

Das wusste der Dichter und Komplize der Unterwelt Jean Genet nur zu gut, der vielleicht den schönsten Text „Dans l‘atelier d‘Alberto Giacometti“ über Person und Werk geschrieben hat. Er meint: „An der Schönheit ist nur die Wunde ursprünglich, die jeder Mensch in sich hütet, einzigartig, für jeden verschieden, sichtbar oder versteckt – die er wahrt und zu der er sich zurückzieht, wenn er die Welt für eine vorübergehende, aber tiefe Einsamkeit verlassen will. Dieser Kunst liegt fern, was man ‚Miserabilismus‘ nennt. Giacomettis Kunst scheint mir diese geheime Wunde jedes Wesens und selbst jedes Dinges aufdecken zu wollen, damit sie erleuchte.“ (Zürich 1962, S. 6) Dass Jedes in seiner Eigenheit illuminiere! Das war Giacomettis Kunstanspruch. Dem Miserabilismus von Sartre schlagen Giacomettis Worte entgegen: „Die Einsamkeit, wie ich sie verstehe, bedeutet keinen elenden Zustand, sondern eher geheime Königswürde, tiefe Unvermittelbarkeit, aber mehr oder weniger dunkles Wissen um eine ungreifbare Einzigartigkeit.“ (S. 22) Das klingt für mich wie die Eloge für Differenzdenken. Daran hält sich meine philosophische Ausbeute von Alberto Giacomettis Kunstschaffen.

Ebenso problemlos der nächtliche Umgang und die geistige Nähe in Lebens- und Kunstauffassung mit dem Dichter Samuel Beckett. Morgens um vier Uhr traf man sich in den letzten noch offenen Bars in Paris. Für dessen Welterfolgs-Aufführung von „Warten auf Godot“ schuf Giacometti den berühmten toten Baum, das einzige Bühnenrequisit des Stücks. Ich vermute, der Dichter dankte es ihm mit einer Kurzprosa, die im Todesjahr von Giacometti unter dem Titel „Residua“ Giacomettis Mal- und Modellierbewegungen beim Setzen und Wegnehmen von Farbe oder Ton als einziges, was zu tun übrig bleibt, kongenial in Sprache würdigte.

Noch andere wären zu nennen. Der englische Maler Francis Bacon und der Kunstkritiker David Sylvester. Der japanische Philosophieprofessor Isaku Yanaihara, der 1959 erstmals und insgesamt in vier verschiedenen Jahren wochenlang Modell saß, ohne ein befriedigendes Ergebnis mitnehmen zu können, als faszinierendes östliches Gesicht dem fast monochrom malenden Portraitisten eine nicht endende Herausforderung bereitete. Man muss die wirklich spannende Werkbiographie des Amerikaners James Lord lesen, „Alberto Giacometti. Der Mensch und sein Lebenswerk“ (1983 bzw. 1987) und seinen Bericht über endlose Portrait-Sitzungen „Alberto Giacometti. Ein Portrait“ (1984), um die intellektuellen Kontakte umfassend zu erfahren und die Singularität des Misslingens im Gelingen hinlänglich würdigen zu können. Mir bedeutet Franz Meyers Klassiker „Alberto Giacometti. Eine Kunst existentieller Wirklichkeit“ von 1968 noch immer viel. Die Literatur über Giacomettis Werk füllt heute Bibliotheken. Der französische Dichter Yves Bonnefoy hat mit „Alberto Giacometti. Eine Biographie seines Werkes“ (Paris 1991, Bern 1992) die monumentalste, psychologisch detailreichste Deutung veröffentlicht.

Dass Alberto Giacometti ein unermüdlicher Zeichner, ein radikaler Maler, ein genialer Bildhauer war, ist heute allgemein anerkannt. Dass er auch ein spezieller Schreiber von poetischen Texten, gesammelt unter dem Titel „Écrits“ (Paris 1990, hrsg. v. Michel Leiris und Jacques Dupin, deutsch „Gestern, Flugsand“, Zürich 1999) und ein enthusiastischer Briefschreiber war, ist kaum ins öffentliche Bewusstsein gedrungen. In vielen dieser Dokumente wird der höchst poetische wie auch veristische Anspruch seiner Kunst deutlich artikuliert, der es mehr um Wahrheit als um Schönheit (Ästhetik) zu tun war. Dass er seinen Sologang kompromisslos zu Ende ging, den singulären Anspruch der „Reinheit des Sehens“ bis an die Grenze des Wahnsinns durchhielt, macht Person und Werk zur Überfigur eines Schweizer Künstlers im 20. Jahrhundert, dessen Werke heute weltweit Rekordpreise erzielen. Philosophisch ist diese Differenzgestalt noch lange nicht ausgeschöpft.

Eine Hommage der kürzeren Art, in fünf Zeilen, passend zur doppelten Thematik dieses Symposiums, verfasste Franz Hohler: „Eines meiner liebsten Kunstwerke ist ‚Homme qui marche‘ von Giacometti, ein spindeldürres Männlein, das man in einem riesigen leeren Saal ausstellen müsste. Es geht gegen den Raum an und gegen die Zeit und gegen das Nichts und behauptet, es sei ein Mensch.“ („52 Wanderungen“, München 2007, S. 232) Stehende, Schreitende und die Leere, das Menschenbild und das Raumproblem der Skulptur, die gegen den Raum, die Zeit, das Nichts angeht, das wird also auf dem dritten Philosophie Symposium in Bad Ragaz 2012 fachkundig und anschaulich am Werk vorgestellt und erörtert. Ein Kapitel Differenzphilosophie in Form der Kunst.

PROGRAMM

 

Das aktuelle Programmheft zum Philosophie Symposium 2012 steht auch als Download zur Verfügung:

Programm Paul Good Philosophie Symposium 2012 (PDF-Datei, 1,1 Megabyte)

Um die Datei zu öffnen, benötigen Sie den Adobe Reader.

Donnerstag, 21. JUNI 2012

17.00 uhrBEGRÜSSUNG
prof. dr. paul good, bad ragaz

17.30 uhrfIGUREN AUS STAUB – ALBERTO GIAcOMETTI UND DER PLASTIScHE RAUM
prof. dr. gottfried boehm, basel | eröffnungsvortrag

18.45 uhr„BRENNENDE ScHNUR“ – ERöffNUNG DER LITHOGRAPHIE HOMMAGE À GIAcOMETTI VON ROMAN SIGNER, ST. GALLEN

19.00 uhrAPÉRO UND BEGRÜSSUNG
peter paul tschirky, ceo grand resort

wILLKOMMENSGRUSS DES HAUPTSPONSORS VERTRETEN DURcH
reto siegrist, leiter private banking markt schweiz, zürcher kantonalbank

20.00 uhrABENDESSEN IM RESTAURANT OLIVES D’OR

22.00 uhrBEGEGNUNGEN UND GESPRÄcHE AN DER BAR

freitag, 22. Juni 2012

VormittagZUR fREIEN VERfÜGUNG füR DIE THERME, fÜR wANDERUNG ZUR QUELLE, fÜR SPORT ODER LEKTÜRE

14.00 UhrVOM ENDLOSEN PORTRAIT – DER wANDEL VOM wESENSBILD ZUM DIffERENZBILD
prof. dr. paul good, bad ragaz

15.00 uhrKAFFEEPAUSE

15.30 uhrSTEHENDE fRAU AUS DEM HIRNSTAUB DES MANNES – IHRE fUNDORTE
ursula voss, kÖ̈ln

16.30 uhrERHOLUNG IM fREIEN

17.00 uhrALBERTO GIAcOMETTI
ein film von ernst scheidegger, zÜrich / gespräch

19.00 uhrDAS PROJEKT cENTRO GIAcOMETTI IM BERGELL
pd dr. marco giacometti, prÄ̈sident des centro giacometti in stampa, bergell

20.00 uhrABENDESSEN IM RESTAURANT OLIVES D’OR

22.00 uhrBEGEGNUNGEN UND GESPRÄ̈cHE AN DER BAR

Samstag, 23. Juni 2012

VormittagZUR fREIEN VERfÜ̈GUNG füR DIE THERME, fÜ̈R wANDERUNG ZUR QUELLE, fÜ̈R SPORT ODER LEKTÜRE

12.00 UhrALBERTO GIAcOMETTI – RISSE IM RAUM. DIE REVOLUTIONIERUNG DES PLASTIScHEN RAUMBEGRIffS
prof. dr. markus brÜderlin, wolfsburg

13.30 uhrBEGEGNUNG MIT GIAcOMETTI-wERKEN: ExKURSION INS KUNSTHAUS ZÜRIcH
abfahrt des busses reichhaltiges lunchpaket im bus

14.30 uhrINDIVIDUELLE KAffEEPAUSE IM KUNSTHAUS ZüRIcH

15.30 uhrPROfESSIONELLE fÜHRUNG DURcH DIE SAMMLUNG DER ALBERTO GIAcOMETTI-STIfTUNG

17.00 uhrfREIE ZEIT IN ZÜRIcH

18.00 uhrRÜcKfAHRT DES BUSSES NAcH BAD RAGAZ

20.00 uhrABENDESSEN IM RESTAURANT BEL-AIR

22.00 uhrBEGEGNUNGEN UND GESPRÄ̈cHE AN DER BAR

Sonntag, 24. Juni 2012

11.00 UhrDIcHTER-MATINÉ́E „ALBERTO GIAcOMETTI RAUM-ScHAUER“
paul nizon, paris
lesung / gesprÄ̈ch

12.30 uhrScHLUSSwORTE
prof. dr. paul good, bad ragaz

13.00 uhrENDE DES SYMPOSIUMS

Referentinnen und Referenten

GOTTFRIED BOEHM
fIGUREN AUS STAUB – ALBERTO GIAcOMETTI UND DER PLASTIScHE RAUMDer Vortrag macht den Versuch, Giacomettis künstlerisches Konzept zu verstehen. Trotz seiner enormen Popularität haben seine Werke ihr Geheimnis bewahrt. Es hat damit zu tun, dass der Künstler seine Ausdrucksmittel, insbesondere Zeichnung und Plastik (aber auch Malerei) als Instrumente einer Recherche verband, mit der er ein bis dahin ungesehenes Erscheinungsbild der menschlichen Existenz ausbildete: Der Mensch als eine singuläre Grösse, als Exponent eines Raumes, der ihn zugleich in Frage stellt und ermöglicht. Der Akzent liegt auf dem Werk seit den vierziger Jahren, mit einigen Blicken auf seine Herkunft.

Gottfried Boehm, 1942 geboren, Promotion in Philosophie und Habilitation in Kunstgeschichte, lehrt seit 1986 als Ordinarius neuere Kunstgeschichte an der Universität Basel und steht als Direktor dem Kunstwissenschaftlichen Institut vor. Seit 2005 leitet er beim Schweizerischen Nationalfonds den Schwerpunkt „Bildkritik – Eikones“. Er ist durch vielbeachtete Beiträge zum Bildbegriff („Was ist ein Bild?“ Hrsg. 1994), zur Bildgeschichte und zum Bildsinn („Wie Bilder Sinn erzeugen – die Macht des Zeigens“, Berlin University Press 2007) im Grenzbereich Bildphilosophie / Bildwissenschaft international hervorgetreten. Boehm initiierte eine ikonische Wende. Er prägte den Begriff der ikonischen Differenz. Seit 2006 ist er korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Mehrere Studien und Aufsätze in Katalogen zu Alberto Giacometti weisen ihn als erstrangigen Giacometti-Spezialisten aus.

PAUL GOOD
VOM ENDLOSEN PORTRAIT – DER wANDEL VOM wESENSBILD ZUM DIffERENZBILDIn gewissem Sinn hat Alberto Giacometti sein Leben lang Menschen und Dinge portraitiert. Er schuf zuerst Urformen (Idole) wie die „Löffelfrau“, das „Paar“ oder „Blickender Kopf“. Es folgten surrealistische Wesensformen des Geschlechterkampfes. 1935 langweilten ihn diese perfekten Formen, die aus der Vorstellung geboren waren. Es fehlte ihnen an Realität. Er wollte lebendige Wirklichkeit in der Kunst erreichen. Das Unmögliche. Aus zehnjähriger Schaffenskrise ging er 1945 mit Minifigürchen von wenigen Zentimetern hervor, die andeuteten, was er wirklich sah, wenn er vor dem Aktmodell arbeitete. Dabei schrumpften ihm Form und Material bis fast zu nichts. Der Kampf des Zeichners, Malers, Bildhauers mit der lebendigen Wirklichkeit seiner wenigen Modelle, deren vertraute Gesichter sich ihm ständig zu Unbekannten verflüchtigten, war kaum zu gewinnen. James Lord und Isaku Yanaihara berichten von unermüdlichem Aufbauen und Verwischen, Auftauchen und Verschwinden auf der Leinwand. Viel leerer Raum benötigt eine Figur, um ihr Eigenes freizusetzen. Es gab kein Mittel, das singuläre, differentielle Ereignis eines Lebendigen zu fassen, wie es im Blick eines Menschen aufscheint. Die Einsamkeit (Einzigkeit) eines jeden Seienden, ob des Menschen oder der Damentasche auf einem Stuhl, so ins Werk zu setzen, dass sie keinen elenden Zustand, sondern seine Königswürde zeigt, wurde die endlose Aufgabe dieser Portraitkunst. Philosophisch vollzog Alberto Giacometti so den Wechsel vom Identitätsbild in Formen zum Differenzbildnis in Ereignissen. Er endete als der Seher von Differenz par excellence, die er als ein Sakrales in den letzten „Lothar“-Büsten in unübertrefflicher Intensität realisierte.

Paul Good (1942) ist ein Schweizer Philosoph, nach dem Studium in München und Paris wirkte er zuerst an der Universität St. Gallen und lehrte hernach 25 Jahre als Ordinarius an der Kunstakademie Düsseldorf Philosophie der Kunst. Er ist stark geprägt worden von Französischer Philosophie, insbesondere derjenigen von Maurice Merleau-Ponty und von Gilles Deleuze. Ein am Leib orientiertes Konzept von Denken, das er als Differenzphilosophie bezeichnet, bildet sein Hauptanliegen. Dieses ist insbesondere im Denken der Künste wirksam. Er schrieb eine Reihe von Büchern zur Modernen Kunstphilosophie: „Die Unbezüglichkeit der Kunst“, „Minimalia zur Gegenwartskunst“, „Roman Signer – Härtetest des Schönen“ und andere. Von der Symposiums-Reihe sind bisher erschienen: „Rilke in Ragaz – Der Sprung durch die fünf Gärten“ und „Der digital entmündigte Mensch“. Seit 2007 unterhält Paul Good in Bad Ragaz ein Philosophie Atelier. Er ist der Begründer und Leiter dieser Symposiums-Reihe im Grand Resort Bad Ragaz.

URSULA VOSS
STEHENDE fRAU AUS DEM HIRNSTAUB DES MANNES – IHRE fUNDORTEIhre Wahrnehmung überall, unter freiem Himmel, im geschlossenen Raum, dem profanen, dem sakralen. La Femme, Les Femmes: sie mit Händen, mit Blicken umfassen, sie dann über den Weg der Augen in seinen Schädel hineinmarschieren lassen und sie wieder ausspeien, nachdem ihre leibliche Materie, durchgeknetet wie Brotteig, einer Transformation unterzogen wurde. Der Künstler ein umgekehrter Pygmalion, erflehte von den Göttern Versteinerung der Lebendigen. Jeder Betrachter vor solcher Figur sieht die Frau, die er sich im Akt des Sehens selber erschafft -, aus dem Wissen, aus der Erfahrung, wie etwa ein Arm geformt ist, und was es bedeutet. Er evoziert gleichsam die Frau-vor-der-Frau mit Giacomettis Signatur. Er ortet die Modelle bei Literaten und Poeten auch fremder Zunge. Ein Mithelfer wie beim Schöpfungsakt der Ur-Frau – doch nicht mehr aus Adams Rippe, sondern aus eines Adams Hirn.

Ursula Voß: Kriegskindheit in Berlin. Später Studium der Romanistik und Anglistik in Köln und Freiburg, mit Blick in die Kunstgeschichte. Unterrichtstätigkeit an einem Kölner Gymnasium. Daneben Feuilletonbeiträge für Tages- und Wochenzeitungen, u.a. FAZ, DIE ZEIT, Rheinischer Merkur, gelegentlich Vorworte zu Ausstellungs-Publikationen. Anthologien zum Thema Kindheit und Jugend; Übersetzung der Kriegserinnerungen Lally Horstmanns (im Siedler Verlag), Biographie über Bertrand Russell & Lady Ottoline Morrell (bei Rowohlt). Gründungsmitglied der deutschen Marcel Proust Gesellschaft in Köln (1982) und in diesem Rahmen Aufsätze in „Proustiana“; in der Reihe „Sur la Lecture“ 2007 „Die Schöne Jüdin in Marcel Prousts Leben und Werk“. In der Insel Bücherei (seit 1996) mit Ausgaben über Rilke; Rilke und Balthus, Proust; Casanova; Picasso und Dora Maar; Kindheiten um Marcel Proust (2011).

MARKUS BRÜDERLIN
ALBERTO GIAcOMETTI – RISSE IM RAUM DIE REVOLUTIONIERUNG DES PLASTIScHEN RAUMBEGRIffSIm Winter 2010/11 veranstaltete das Kunstmuseum Wolfsburg eine große Giacometti-Retrospektive, in der eine Neuinterpretation von Giacomettis plastischem Raumbegriff anhand einer ganz speziellen Ausstellungsarchitektur untersucht wurde. Giacometti schafft nicht einfach Skulpturen, die im Raum stehen, sondern seine dünnen und figuralen Körper sind selbst Ursprung einer neuen Räumlichkeit. Die langen, konturierten „Filifigures“ erscheinen wie Risse oder Spalten im Kontinuum des Raumes. Sie sind also nicht nur „Verkörperung von Raum“ in einem skulpturalen Körper, sondern gleichzeitig eine Umstülpung von Körper in Raum. Später findet diese Umkehrung in den dunkel ausgemalten Köpfen, den „schwarzen Löchern“, ihre Entsprechung. In dieser Hinsicht können wir von einer Art topologischer Figur der Raumerzeugung und Raumumwandlung sprechen. Wichtig für sein topologisches Raumempfinden war eine Kindheitserfahrung in einer Höhle in der Nähe seines Elternhauses im Bergell.

Markus Brüderlin, geboren 1958, Studium der Kunstgeschichte, Kunstpädagogik, Philosophie und Germanistik in Wien und Wuppertal. Promotion zur abstrakten Kunst im 20. Jahrhundert. Tätigkeit als Ausstellungsmacher und Publizist zu Kunst, Design und Architektur. Von 1994 bis 1996 Kunstkurator des österreichischen Bundesministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Gründer des Kunstraums Wien und der Zeitschrift Springer. Lange Jahre leitender Kurator der Fondation Beyeler in Riehen/Basel, betreute dort unter anderem die Ausstellungen Ornament und Abstraktion (2001), Anselm Kiefer. Die sieben HimmelsPaläste 1973-2001 (2001/02), ArchiSkulptur (2004/06). Seit 2006 Direktor des Kunstmuseum Wolfsburg, unter anderem Japan und der Westen. Die erfüllte Leere (2007), James Turrell. The Wolfsburg Project (2009), Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart (2010), Alberto Giacometti. Der Ursprung des Raumes (2010). Im Mai 2008 Bestellung zum Honorarprofessor an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig.

PAUL NIZON
ALBERTO GIACOMETTI RAUM-SCHAUER„Ein besessener, ein visionärer Künstler, der ein zentrales Thema zeitlebens und in immer unerbittlicherer Fragestellung umkreist hat. Es ist eine Variante der 'condition humaine' (in philosophisch existenzialistischer Sicht), was er an Beispielen nahestehender Lebenspartner und am Gegenstand der eigenen Person – also ohne mythologisierende oder spekulative Umwege, vielmehr äußerst konkret! – immer von neuem anging und zu verifizieren suchte. Seine Figuren sind denn auch keineswegs nur Stellvertreter einer Idee (oder verkleidete Thesen), sondern eine Familie, ja ein Volk von Individuen, die allerdings insgesamt den Anspruch erheben dürfen, Verkörperung einer modernen Existenzfigur zu sein. Wie drückt sich dieses Giacomettische Menschenbild aus, was sind die Merkmale und Wesentlichkeiten dieses (im Grunde barocken) Erlebnis-Typs?
Das wichtigste ist schon beim ersten Hinsehen in der räumlichen, genauer: raumverändernden Wirkung seiner Figuren zu erkennen. Dieser Mensch Giacomettis, der im Sinne Pascals nichts ist als ein schwankendes Rohr, ein Halm, ein Strich, erscheint nichtig und ist von schwer festlegbarer, insofern irritierender Größendimension. Aber er offenbart einen Raum, den ich als übermächtig empfinde. Dieser Raum ist schrankenlos offen, in sich bewegt, ja verzehrend. Ich werde durch das bare Ansichtigwerden Giacomettischer Figuren in ein Raumerlebnis versetzt, das sagen wir, übermenschlich ist.“ („Swiss made“, 1971, 23/24) Diesem Menschenbild und Raumerlebnis ist die Schluss-Matinée des Symposiums gewidmet.

Dr. Paul Nizon, 1929 in Bern geboren, studierte zuerst Kunstgeschichte. Er promovierte über Vincent van Gogh. Er verstand sich jedoch immer als „geborenen Schriftsteller“, auch als er in den fünfziger und sechziger Jahren u. a. bei der NZZ in Zürich ein angesehener Kunstkritiker war und mit dem avantgardistischen und in deutschsprachiger Literatur bis heute „unique“ dastehenden Buch „Canto“ (1963) debütierte. 1970 erregte er mit dem Enge-Vorwurf gegenüber Schweizerischem Kunstschaffen die Gemüter. Dem Buch „Diskurs in der Enge. Aufsätze zur Schweizer Kunst“ ließ er 1971 eine Art versöhnlichen Nachtrag unter dem Titel „Swiss made. Portraits, Hommages, Curricula“ folgen, darin auch Alberto Giacometti eine schöne Würdigung erfahren hat. Seit 1977 lebt Paul Nizon definitiv in Paris „als einigermaßen berühmter Pariser Schriftsteller“ (deutscher Sprache mit Schweizer Pass!). Sein künstlerisches Erscheinungsbild in der Seine-Metropole weist durchaus Ähnlichkeiten mit demjenigen von Alberto Giacometti auf. Seine in ein Dutzend Sprachen übersetzten literarischen Werke sind bei Suhrkamp erschienen und zeichnen in akribischer Beobachtung Schönheiten und Elend des modernen Lebens der Kleinen Leute in Paris. Er wurde schon der „Sisyphos der Moderne“ genannt, dessen Sprachringen das „Schreibleben“ dem „Lebschreiben“ opfert. Der hochdotierte „Chevalier der Literatur“ und Kunstkritik (er kann weit über ein Dutzend Preise vorweisen, 2010 bekam er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur), wurde zum 80. Geburtstag in Filmportraits und Interviews in den Medien europaweit groß gefeiert. Seine Scharfzüngigkeit und seinen Sprachwitz kann man in dem 2012 in der Suhrkamp-Reihe QUARTO erschienenen Journal 2000-2011 mit dem Titel „Urkundenfälschung“ nun gesammelt bewundern.

MARCO GIACOMETTI
Das Projekt Centro Giacometti im BergellDas Centro Giacometti ist ein Besucherzentrum im Bergell (Graubünden, Schweiz), das im Jahr 2016 eröffnet werden soll. Damit werden die Persönlichkeiten von Stampa gewürdigt, insbesondere Giovanni, Alberto, Augusto und Zaccaria Giacometti. Das Projekt versteht sich als Grundlage für eine umfassende und vertiefte Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Werk der Künstler und Persönlichkeiten von Stampa. Innerhalb der Museumslandschaft des Bergells wird es das kulturelle Erbe sowie die Geschichte und die Natur dieses am Übergang von der Lombardei zum Engadin liegenden Tals zur Geltung bringen und erforschen. Das Angebot wird sich ausserdem im Bildungs und Arbeitsbereich erstrecken und verschiedene Alters- und Publikumsgruppen ansprechen.

PD Dr. Marco Giacometti, geb. 1960, von Stampa, wohnhaft in Stampa, verheiratet, eine 7jährige Tochter. Studium der Veterinärmedizin, promoviert über Steinbock-Management (Uni ZH) und habilitiert in Wildtiermedizin (Uni BE). Geschäftsführer von JagdSchweiz. Gleichzeitig Präsident der Amici del Centro Giacometti und Koordinator des gleichnamigen Projektes.

Alberto Giacometti-Stiftung Kunsthaus Zürich
Das Kunsthaus zeigt den bedeutendsten und umfangreichsten Bestand von Werken Alberto Giacomettis in einem Museum, die Sammlung der Alberto Giacometti-Stiftung. Diese konnte 1965 dank privater Spenden gegründet werden und besitzt heute 150 Skulpturen, 20 Gemälde und zahlreiche Arbeiten auf Papier. Etliche Werke wurden von Alberto selbst, andere von seinem Bruder Bruno Giacometti geschenkt; auch in den Museen von Basel und Winterthur sind Arbeiten deponiert. Ihre Bestände umfassen das Lebenswerk Giacomettis von seinen frühesten bis zu den letzten Werken in allen wesentlichen Aspekten und zahlreichen überraschenden Facetten. Sie setzen mit jugendlichen Arbeiten ein, an die sich wichtige Skulpturen aus der Zeit der Auseinandersetzung mit Kubismus und Stammeskunst anschliessen. Hervorragend ist die surrealistische Phase mit ihren seltenen, faszinierenden Objekten vertreten. Aus den Jahren 1947 bis 1951, in denen er seinen reifen Stil mit den charakteristischen schlanken Gestalten ausprägte, sind die meisten wichtigen Skulpturen vorhanden; dazu treten etliche bedeutende Gemälde. [Text www.kunsthaus.ch]

Veranstaltungsort

Bad Ragaz

Abbildung 2
BLICK NACH SÜDOSTEN (Foto P. Good)


Bad Ragaz liegt in der Ebene des Alpenrheins, wo sich Weinberge der Bündner Herrschaft sanft ansteigend ausbreiten. Im Nordosten wird der Rhein flankiert vom Bergmassiv des Falknis. Senkrechte Felswände und spitze Türme bieten eine imposante Bergkulisse. Im Südwesten erhebt sich ein Hügelzug, der durch den Einschnitt der tiefen Taminaschlucht unterbrochen wird und hernach bis zum Gletscher vom Pizol aufsteigt. Die weltweit exzeptionellen Formationen der hier sich nach den Kantonen Glarus und Graubünden hin ausbreitenden und ablesbaren „Sardona Tektonik Überschiebung“ wurden 2008 zum UNESCO WELTNATURERBE erklärt.

Klimatisch ist die fruchtbare Tallandschaft des Sarganserlandes und des Churer Rheintals ausgezeichnet durch milde südliche Wettereinflüsse (Föhnlage), ohne die in diesem voralpinen Raum kein Wein angebaut werden könnte.

Geographisch befindet sich Bad Ragaz 20 km vor Chur an einem alten Kreuzungspunkt von Nord/Süd (Aachen/Rom) sowie Ost/West (Wien/Paris) an der Talsohle des Klosters Pfäfers, einer Gründung aus dem 8. Jahrhundert. Der Überlieferung nach entdeckte ein Klosterjäger 1240 die heiße Quelle in der Taminaschlucht. Das Kloster unterhielt bis zur Aufhebung im 19. Jahrhundert dort den Badbetrieb „Bad Pfäfers“. Der Arzt und Philosoph Paracelsus hatte im 16. Jahrhundert eine Schrift über die heilenden Kräfte der Quelle verfasst. Sie machte das Bad Pfäfers weltberühmt. Fortan suchten Vertreter europäischer Adelshäuser sowie Dichter und Denker aller Welt hier Erholung und Heilung. Seit dem 19. Jahrhundert wird das fast 37 Grad warme Wasser über 5 km nach Ragaz geleitet. Das ermöglichte erst die Entstehung des Luxusbades Hof Ragaz und Quellenhof. Mit der Erweiterung und Neueröffnung der Therme des Grand Resort Bad Ragaz 2009 geht davon erneut europaweit eine große Strahlkraft aus. (Weitere Informationen über Bad Ragaz siehe unter SPAVILLAGE.CH)

Grand Resort Bad Ragaz

FOTO GRAND RESORT BAD RAGAZ

Das Grand Resort Bad Ragaz ist ein Ort der Tradition und der Gegenwart, ein Ort der Inspiration und des Savoir-vivre. Das Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites und das Grand Hotel Hof Ragaz sind eingebettet in die Grosszügigkeit von ca. 500 000 Quadratmetern Parklandschaft. Hier verschmelzen legendäre Schweizer Grand Hotel Kultur, Eleganz und Gastfreundschaft zu einem wahren «Leading Hotel of the World».

Die einmalige Kombination von Luxushotellerie, Gastronomie, Wellbeing mit eigenem Thermalwasser, Gesundheit, Business und Golf machen Ihren Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Anmeldung ZUM PHILOSOPHIE SYMPOSIUM

ARRANGEMENT „PHILOSOPHIE SYMPOSIUM 2012



  • — 3 Übernachtungen inkl. grosszügigem Frühstücksbuffet
  • — Täglich frisches Ragazer Wasser und Obst
  • — «To B. Wellbeing & Spa» auf über 5500 m²
  • — Öffentliche Tamina Therme 7300 m²
  • — Tägliche Fitness-und Entspannungs-Lektionen
  • — 4 Tage Philosophie-Symposium inkl. Vorträgen, Kaffeepausen, Ausflug,
      Lunch und Dinner

Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites
Doppel Junior Suite              CHF 1980.- pro Person
Einzel Junior Suite              CHF 2380.- pro Person
Spa Loft Doppel                  CHF 2060.- pro Person
Spa Loft Einzel                  CHF 2775.- pro Person

Grand Hotel Hof Ragaz
Doppelzimmer Deluxe              CHF 1670.- pro Person
Einzelzimmer Comfort             CHF 1945.- pro Person

Teilnahme ohne Übernachtung



Für Gäste ohne Übernachtung im Grand Resort Bad Ragaz sind Tagespässe erhältlich. Diese beinhalten alle im Programm aufgeführten Leistungen (Vorträge, Kaffeepausen, Ausflug, Lunch, Dinner)

Tagespass Donnerstag             CHF 160.- pro Person
Tagespass Freitag                CHF 230.- pro Person
Tagespass Samstag                CHF 230.- pro Person
Tagespass Sonntag                CHF  50.- pro Person
4Tagespass                       CHF 610.- pro Person

Einzelticket je Vortrag          CHF  35.-

Anmeldungen werden unter reservation@resortragaz.ch und +41 (0)81 303 30 30 entgegen genommen. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

DAS PAUL GOOD PHILOSOPHIE SYMPOSIUM WIRD UNTERSTÜTZT DURCH
DAS GRAND RESORT BAD RAGAZ UND DIE ZÜRCHER KANTONALBANK.

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